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letzte Änderung

10.11.2001

 
Presse OLDENBURG

OLDENBURGER NACHRICHTEN 26.4.01

Hohe Zirkuskunst im Sternenzelt

Busch-Roland feiert gelungene Premiere - Kurzweiliges Programm für die ganze Familie

Den Zuschauern wurde eine Show mit atemberaubender Akrobatik und eleganten Tierdressuren geboten. Das Gastspiel dauert bis zum 1. Mai.

Von Rainer Dehmer

Oldenburg. Der Versuch von Oliver Geier-Busch, sich beim Publikum zu bedanken, scheitert mehrfach. Immer wieder muss der Zirkusdirektor sein Mikrofon absetzen und sich verbeugen, weil der trampelnde Applaus kein Ende nehmen will. Lächelnd nimmt der Chef zur Kenntnis, dass er mit seiner Inszenierung "Wunder unterrn Sternenzelt" den Geschmack der Oldenburger getroffen hat.

Eine gelungene Premiere feierte der "Circus Busch-Roland" am Mittwochabend. auf dem Gelände neben der Weser-Ems-Halle. Den Zuschauern im nicht ganz ausverkauften Zelt präsentierte der Traditionsbetrieb ein kurzweiliges Programm für Jung und Alt. Elegante Tierdressuren wechselten sich dabei mit gewagter Akrobatik und origineller Clownerie ab.

Gleich zu Beginn trumpft Busch-Roland mit Schwergewichten auf. Begleitet von den flotten Klängen des Zirkusorchesters stürmen zwei Elefanten in die Manege. Auf dem Rücken tragen die Dickhäuter das Artistenpaar Alexia und René Casselly, das sogleich mit riskanter Akrobatik brilliert. U.a. zeigen die beiden eine Variante des klassischen "Pas de deux". Dafür, erhielten sie im Januar beim Circusfestival in Monte Carlo den "Prix du Club du Cirque Francais". Eine Augenweide sind die sechs Apfelschimmel, die die Cassellys wenig später vorführen. Die rassigen Pferde setzen ohne Zögern die Kommandos ihrer Lehrer um. Jede Bewegung der Tiere passt zum Takt der Musik.

Beim Auftritt der Luftartisten Tetyana und Alexander Mak hält so mancher Besucher den Atem an. Die gelungene Mischung aus Kraft und Ästhetik ist in acht Metern Höhe zu bewundern. Dabei hält Alexander seine an einer Nackenschlaufe hängenden Partnerin nur mit den Zähnen. Nicht weniger kraftvoll geht es bei der Familie Wolf zu. Mit seiner Schwester Maria auf dem Kopf besteigt der 19jährige Joseph eine frei stehende Leiter.

Zwischendurch taucht immer wieder der Clown Vladimir,,Slobodeniuk" auf. Der 45jährige Russe gilt als heimlicher Star im Ensemble. Mit seinen Späßen bringt er nicht nur die Kinder zum Lachen. Dass der Komiker mehr kann als ein gewöhnlicher Pausenclown, beweist er bei seinen Balancen (mit Gartenstuhl und Einrad) auf einem durchhängenden Seil. Zudem ist er in der Lage, die Posaune mit der Fußspitze zu bedienen.

Nach der Pause stehen die Tiger im Mittelpunkt. In mehreren Reihen rutschen die Zuschauer nervös auf ihren Sitzen hin und her. Den Grund dafür liefert Dompteur Carl Mundeling, der große Mühe hat, seine fauchende Tiere unter Kontrolle zu halten. Dem Norweger tropft bereits der Schweiß von der Stirn, als die Bengaltiger dann doch von Podest zu Podest springen.

Eher mühelos lassen Sandra und ihre Schwester Silvia Bälle, Keulen und brennende Fackeln durch die Luft wirbeln. Beide beherrschen die Kunst der Jonglage perfekt. Den Abschluss der vortrefflichen Show bildet das Trio Ivanovi mit dem "russischen Barren". Zwei Männer halten die federnde Wurfstange, auf der eine Artistin nach einem Doppelsalto sicher landet.

Weitere Vorstellungen von Busch-Roland gibt es heute und morgen um 16 und 19.30 Uhr, am Sonntag um 15 und 18 Uhr, am Montag um 16 und 19.30 Uhr sowie am Dienstag um 15 und 18 Uhr.